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Ein perfekt eingespieltes Team

Die beiden Verwaltungsangestelltinnen im Landshuter AWO Seniorenheim »Maria Demmel« verbindet ihr freundliches, ausgeglichenes Gemüt, ihr Organisationstalent und die Freude an ihrer Tätigkeit in einem Wohlfahrtsverband.

Martina Haimerl: »Viele glauben, so ein Bürojob sei langweilig. Aber die Arbeit als Verwaltungskraft im Pflegeheim ist nicht striktes Aktenwälzen, sondern der Mensch steht im Vordergrund. Es geht darum, den Senioren ein angenehmes Zuhause zu bieten. Der Bewohner kann mit all seinen Fragen und Dingen zu uns in die Verwaltung kommen, z. B. mit Post, die er selbst nicht mehr erledigen kann. Wichtig ist, dass er sich wohlfühlt. Diese Atmosphäre kann man nur vermitteln und nach außen tragen, wenn das Umfeld intern stimmt. Und das tut es – auch, weil wir mit unserem Einrichtungsleiter Herrn Wurzer einen so humorvollen, freundlichen Chef haben. Da wir täglich mit den verschiedensten Charakteren zu tun haben, ist unser Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich. Selten kann man etwas vorausplanen. Immer wieder kommt es vor, dass schon jemand vor der Tür steht, wenn ich früh um acht mein Büro betrete. Das ist dann meist ein Angehöriger, der ad hoc einen Platz für seinen Vater, seine Mutter oder seinen Partner sucht. Diese Menschen sind oft sehr verzweifelt. Schlechtes Gewissen quält sie, das Gefühl, versagt zu haben.

Und einige sind durch jahrelange häusliche Pflege körperlich und seelisch an ihre Grenzen gekommen. Umso wichtiger ist ein menschlicher, liebevoller Umgang. Man sollte dem Hilfesuchenden mit Respekt, Empathie und ohne Berührungsängste begegnen. Schließlich sind wir hier in der Verwaltung der erste Kontakt für Angehörige und Bewohner in spe. Man muss auf die individuelle Situation eingehen und den Leuten die Angst vor dem Einzug nehmen. Das Seniorenheim ist keine Endstation, sondern hier ist ein Neuanfang möglich, der allen Beteiligten gut tut.

»Wir sind der erste Kontakt für Angehörige und Bewohner.«

Nicht nur Privatpersonen, sondern auch die Sozialdienste der Krankenhäuser wenden sich an uns. Gefragt sind u. a. Plätze für eine Kurzzeitpflege. Und ich habe schon Fälle erlebt, bei denen z. B. ein Senior noch am selben Tag den Koffer zu Hause gepackt hat und ohne Voranmeldung gleich zum Einzug bereit war. Manchmal bekommen wir auch traurige Schicksale mit. Aber meine Tätigkeit gibt mir Sinn, und der Spaß kommt bei allem trotzdem nicht zu kurz. Ich bin froh, dass ich so eine nette Kollegin wie Stephanie Mühlstein an meiner Seite habe. Von der Arbeitseinteilung hat jede ihren eigenen Aufgabenbereich: Frau Mühlstein ist für die Kreditorenbuchhaltung, die Personalangelegenheiten sowie für die Verwaltung der Hauptkasse in Teilzeit zuständig. Ich wiederum kümmere mich um die Heimaufnahmen, die Abrechnung der Heimkosten, um Pflegekassen, Krankenkassen und um den Bezirk inklusive des dazugehörenden Schriftverkehrs. Es ist ein gutes Gefühl, bei einem Arbeitsgeber tätig zu sein, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Das symbolisiert ja auch das AWO Logo, das der Künstler Alois Manfred Demlehner als Skulptur für unser Haus entworfen hat und das nun unseren Eingangsbereich schmückt. »Das gewachsene Herz«, wie er es nennt, soll den Auftrag der AWO versinnbildlichen, nämlich den Menschen zu stützen, zu tragen und im Alter ins tägliche Leben einzubinden. Und weil ich mich mit diesem Gedanken bestens identifizieren kann, bin ich auch AWO Mitglied geworden.«

 

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Lebensspuren 3/10: Brunhilde Pötzsch, 74, aus dem AWO Seniorenzentrum Josefstift in Fürstenfeldbruck

Männer in der Pflege: Schön, dass du da warst, mein Sohn