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Essen ist Erinnerung

© rawpixel, Unsplash

Kulinarische Genüsse werden zum Gedächtnis- und Sehnsuchtsort, den man ganz leicht rekonstruieren kann. Lassen Sie sich von den folgenden drei Gerichten inspirieren. Die Erinnerung wird spätestens beim Essen wach.

Festtagsessen: Forelle blau

  • 4 Forellen (à 300 g)
  • 50 ml Weißweinessig
  • 2 l Wasser
  • 1 Karotte
  • 1 Zwiebel
  • 1 Stange Lauch
  • 1 Handvoll Petersilie
  • 1 TL Pfefferkörner
  • ½ TL Salz

Zubereitung: Wasser aufkochen lassen, Gemüse schneiden und mit Pfeffer, Petersilie und Essig dazugeben. Forellen vorsichtig waschen und ausnehmen, von innen salzen. Den Sud in eine ausreichend hohe Form gießen, sodass die Fische darin etwa 10 Minuten lang »schwimmen« können.

»Mein Lieblingsgericht ist erst komplett, wenn es dazu Dill-Rahm- Soße, neue Kartoffeln und Endiviensalat gibt – so wurde es bei mir zu Hause immer zu besonderen Gelegenheiten wie meiner Konfirmation serviert.«
Birgit Brügmann, AWO Seniorenwohnpark Moosburg


Resteessen: Schalet

  • 1 kg Kartoffeln
  • 3 Eier
  • 3 Brötchen vom Vortag (über Nacht in Wasser eingeweicht)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Kranz geräucherte Mettwurst
  • Salz, Pfeffer
  • Butter zum Einfetten

Zubereitung: Die geschälten, gewaschenen Kartoffeln fein reiben, Zwiebel fein hacken und Brötchen ausdrücken. Alles in eine Schüssel geben und mit den Eiern vermengen. Mettwursthaut abziehen, Wurst klein schneiden und dazugeben. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken, mischen und gleichmäßig in einem gusseisernen Topf (alternativ in einer Auflaufform) verteilen.

Bei 180 Grad (Ober- und Unterhitze) etwa 1 Stunde lang backen, bis sich eine goldbraune Kruste gebildet hat.

Traditionell wird das »Resteessen« Schalet mit Apfelmus serviert!

»Einen dampfenden Topf köstlichen Schalets mit knuspriger Haube und weichem Kern verbinde ich unweigerlich mit meiner Kindheit und den Schlachttagen auf dem Mittelhessischen Land, an denen es besonders häufig gekocht wurde.«
Lilli Schmidt, AWO Sozialzentrum Heinz-Ulm-Haus in Langgöns


Donnerstagsessen: Schweinebraten

  • 1 kg Schweinebraten mit gitterförmig eingeritzter Schwarte
  • zerstoßenes Salz
  • 1 TL zerstoßene Pfefferkörner
  • ½ TL zerstoßener Rosmarin
  • 100 g Knollensellerie in kleine Würfel geschnitten
  • 1 große Karotte in kleine Würfel geschnitten
  • 1 große Zwiebel in kleine Würfel geschnitten
  • 1 Knoblauchzehe in Scheiben geschnitten
  • 1 EL Öl
  • 1 TL Kümmel
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 Nelken
  • 1/2 l Gemüsebrühe

Zubereitung: Backofen auf 240 Grad (Umluft 220 Grad) vorheizen. Das abgespülte, abgetupfte Fleisch mit Gewürzen und Salz einreiben. Öl in einem Bräter erhitzen. Fleisch rundherum goldbraun anbraten und zur Seite stellen. Nun das Gemüse im Bräter anschwitzen. Wenn es gut braun ist, das Fleisch wieder hinzugeben und mit der Brühe angießen. 1 Stunde zugedeckt schmoren, dann Temperatur auf 200 Grad (Umluft 180 Grad) reduzieren und ohne Deckel 50 Minuten weitergaren. Bratfond und Gemüse durch ein Sieb geben, Soße aufkochen lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gleichmäßig in einem gusseisernen Topf (alternativ in einer Auflaufform) verteilen.

Bei 180 Grad (Ober- und Unterhitze) etwa 1 Stunde lang backen, bis sich eine goldbraune Kruste gebildet hat.

Schweinbraten wird mit Rotkohl und Klößen gereicht.

»Als ich zur See fuhr, gab es immer donnerstags einen Schweinebraten, auf den ich mich stets besonders freute. Wir nannten den Donnerstag »Seemannssonntag«. Als ich in Rente ging, hat meine Frau diese Tradition genauso beibehalten.«
Horst Brosinsky, AWO Seniorenzentrum Mümmelmannsberg in Hamburg

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