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Tatort Venedig – ein Fall für Donna Leon

Seit ihrem Debütroman „Venezianisches Finale“ vor exakt 20 Jahren lässt die amerikanische Autorin Donna Leon ihren Hauptprotagonisten Commissario Guido Brunetti jedes Jahr einen neuen Fall lösen. Bei aller Unterschiedlichkeit der einzelnen Verbrechen haben ihre Krimigeschichten eines gemein – sie alle spielen in den engen und bunten Gassen Venedigs.

Schon bei ihrem ersten Besuch in der sagenumwobenen italienischen Inselstadt spürte Donna Leon die Magie und das besondere Etwas, das Venedig ausstrahlte. Selbst im weitläufigen US-Bundesstaat New Jersey aufgewachsen, zogen sie die vielfältigen Details an den Häusern, Booten und Menschen dort sofort in ihren Bann – und lassen sie bis heute nicht los. Doch bevor die 69-jährige 1981 in Venedig sesshaft wurde, reiste sie fast durch die ganze Welt.

Mit 23 Jahren verließ sie die Universität in ihrer Heimat, um in den italienischen Städten Perugia und Siena ihr Studium der englischen Sprachwissenschaften und Literatur fortzusetzen. Nach erfolgreichem Abschluss arbeitete sie als Reisebegleiterin in Rom, machte als Werbetexterin Station in London und unterrichtete ihre Landessprache an amerikanischen Schulen in der Schweiz, im Iran sowie in China und Saudi-Arabien. Seit 1981 lehrt Donna Leon bis heute nun schon in Vicenza, der Außenstelle der Universität von Maryland in einem US-Luftwaffenstützpunkt bei Venedig.

In Venedig selbst kennt man sie als freundliche Nachbarin von nebenan, nicht jedoch als weltberühmte Autorin.

Dass der Mann von nebenan nichts von den Bestsellern in vielen Ländern seiner Nachbarin weiß, ist Donna Leon mehr als recht. Von Anfang an hat sie darauf bestanden, dass ihre in zahlreiche Sprachen übersetzten Romane nie in Italien veröffentlicht werden. Der Grund ist simpel. Die gebürtige Amerikanerin möchte in ihrer Wahlheimat keine Unruhe stiften. Denn nicht selten sind ihre Buchverbrecher in dubiose italienische Machenschaften der Politik oder gar Mafia verstrickt. Ganz davon abgesehen, genießt die so normal gebliebene und charismatische Dame es sehr, sich völlig unbekümmert in Venedig bewegen zu können.

Und das tut sie nur zu gern. Sie liebt an Venedig einfach alles. Die Venezianer selbst genauso wie das bunte Treiben auf dem Wasser, die autofreien Gassen und nicht zuletzt das leckere italienische Essen und die Oper. Letztere gab ihr sogar überhaupt erst den Anstoß zum Schreiben ihrer Brunetti-Kriminologie. Als sie vor 20 Jahren mit einem Freund einer Probe der Oper „La Fenice“ beiwohnte, ereiferte sich ihr Begleiter:

„Ich könnte den Dirigenten umbringen“. Donna Leon bot ihm prompt an: „Ich mach’s für dich – aber in einem Roman.“

Noch am selben Abend begab sich die junge Autorin mit ihrem Bekannten in dem italienischen Opernhaus auf Spurensuche. Sie kundschafteten mögliche Fluchtwege für den Mörder ihres Romans aus und sie erfand den sympathischen Commissario Brunetti. Damit war ihr Erstlingswerk besiegelt und die Geschichte nahm ihren erfolgreichen Lauf, der noch lange nicht beendet sein wird. Denn solange sie Lust am Schreiben hat, versprach Donna Leon jüngst in einem Interview, wird sie weiterhin Verbrechen in Venedig geschehen und natürlich aufklären lassen. So erscheint schon am 22. Mai 2012 Brunetti’s 20. Fall „Reiches Erbe“ im deutschen Buchhandel.

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