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Wohin geht die Reise?

Ans Meer oder in die Berge, Hotel oder Campingplatz, Nah- oder Fernziel: Das AWO Journal fragte Senior*innen und Mitarbeiter*innen in zwei Hamburger AWO Einrichtungen nach ihren schönsten Urlaubserinnerungen und den Plänen für die nächsten Monate. Eins steht fest: Auch im Alter bleibt die Lust auf Tapetenwechsel. Freuen Sie sich auf jede Menge Anregungen!

Roswitha Katins (74) vom AWO Seniorentreff Horner Freiheit:

Früher sind mein Mann und ich im Sommer immer nach Kroatien gefahren und haben mit dem Motorboot die Inseln abgeklappert. Inzwischen geht es in die Ferne nach Thailand, denn unser Sohn ist dort mit seiner Firma ansässig. Damit wir ihn und unsere Enkel regelmäßig sehen, verbringen wir Weihnachten jedes Jahr in Asien. Das ist eine weite Anreise, aber wir können auf diese Weise auch der Kälte in Deutschland entfliehen. Letztes Mal hat unser Sohn für alle noch eine Woche Phuket gebucht. Da residierten wir in Pavillons mit eigenem Pool und beim Frühstück leisteten uns Äffchen Gesellschaft — traumhaft! Doch gerade jetzt im Sommer bin ich auch sehr gern zu Hause oder besuche meine Tochter, die an der Ostsee wohnt — dort, wo andere Urlaub machen.


Annemarie Bendzko (68), Leiterin des AWO Seniorentreffs Horner Freiheit:

Seit ich 2002 den Seniorentreff der AWO in Hamburg-Horn leite, bin ich ständig unterwegs. Schließlich gehört es zu meinen Aufgaben, das umfangreiche Ausflugs- und Reiseprogramm zusammenzustellen. So bieten wir im Sommer unter anderem eine Tour in die Lüneburger Heide zum Eurostrand nach Fintel an, eine siebentägige Reise in den Spessart sowie Tagesausflüge, zum Beispiel mit dem Katamaran nach Helgoland oder per Bimmelbahn durchs Alte Land. Oft fahre ich vorab zu den Zielen und überprüfe, ob sie auch für unsere Senior*innen attraktiv sind. Ich achte zum Beispiel darauf, dass die Teilnehmer*innen nicht länger als maximal anderthalb Stunden im Bus sitzen müssen, dass beim Mittagessen Schüsseln auf dem Tisch stehen, also kein Buffet, bei dem man ständig hin- und herläuft. Außerdem sollte es vor Ort Möglichkeiten zum Spazierengehen geben. Wo ich mich selbst am besten erhole? Wen ich mit dem Rad zu meinem Schrebergarten in die Horner Marsch fahre. Und auf einem Kreuzfahrtschiff! Das habe ich im letzten Jahr zum ersten Mal ausprobiert: zehn Tage durch die Ostsee und das Baltikum. Dieses Erlebnis war so schön, dass es jetzt wieder an Bord geht, und zwar nach Skandinavien. Ich habe eine Familienkabine mit meiner Tochter, dem Schwiegersohn und ihren drei Mädels. Geflogen bin ich noch nie in meinem Leben, aber das kommt vielleicht noch, denn ich würde sehr gern mal nach Kuba reisen.


Ingrid (83) mit Ehemann Harald Liedtke (87) vom AWO Seniorentreff Horner Freiheit:

Zu unserer Diamantenen Hochzeit i vergangenen Jahr schenkten uns unsere beiden Töchter eine Hausboot-Reise. Es ging nach Königs Wusterhausen und von dort schipperten wir durch die Kanäle Brandenburgs. In diesem Jahr verbringen wir fünf Tage mit der Familie auf Neuwerk. Was viele nicht wissen: Obwohl sich die Insel rund 100 km von Hamburg entfernt befindet, gehört sie zur Hansestadt, und schon deshalb wollten wir da mal hin. Wir lieben das Wasser, haben Urlaub auf Amrum, Rügen. Usedom gemacht, aber unsere schönste Reise ging mit dem Schiff zu den Fjorden nach Norwegen. Früher sind wir oft in Berchtesgaden gewesen, auch in der Schweiz und in Südtirol. Als Lokführer bei der Deutschen Bahn hat Harald pro Jahr acht Freikarten bekommen — das nutzten wir natürlich. In Deutschland gibt es so viele schöne Orte: zum Beispiel Münster oder die niedersächsische Bierstadt Einbeck mit ihrer Fachwerkhäusern. Bald möchten wir unsere Freunde in Torgau besuchen. Das ist ein schönes Renaissancestädtchen in Sachsen, das viel Kultur bietet.


Renate Polis, Geschäftsführerin der AWO Aktiv in Hamburg, zu der zahlreiche Bildungsangebote für Senior*innen in Hamburg gehören:

Sonne, Sand und gutes Essen — das ist für mich Erholung pur. Und dass ich aufs Wasser schauen kann. Deshalb liebe ich Inseln und werde in diesem Jahr mit meinem Lebenspartner nach Kreta reisen. Kennengelernt habe ich Hans-Peter übrigens auch auf einer Insel; das war vor 15 Jahren, als ich mit meinen Kindern Campingurlaub auf Sardinien gemacht habe. Er ist Schweizer und lebt im Tessin. Solange wir beide noch berufstätig sind, pendeln wir, das heißt, einmal im Monat fliege ich zu ihm. Diese Wochenenden sind wie Mini-Ferien und ein Kontrast zum Hamburger Großstadtleben. Wir unternehmen Motorradtouren über die Pässe, gehen entlang der Bachläufe wandern, sammeln Edelsteine und zum Abschluss kehren wir im Grotto ein, wie die einfachen Lokale unter freiem Himmel dort heißen. Ein besonderes Erlebnis ist immer der 1. August, wenn die Schweizer ihren Nationalfeiertag begehen. Da bringen die Leute traditionell etwas zum Essen und Trinken mit uns versammeln sich auf dem Dorfplatz. Als Norddeutsche ist mein kulinarischer Beitrag natürlich Rote Grütze.


Ulla Pagels (70) mit Ehemann Fiete (76) vom AWO Seniorentreff Horner Freiheit:

Wir sind oft unterwegs — früher mit dem VW-Bus, jetzt haben wir ein kleines Wohnmobil und müssen Gott sei Dank nicht mehr abends die Betten aufbauen. Unsere Fahrräder sind stets dabei, wenn wir lostingeln. Besonders schön in Erinnerung habe ich unsere Fahrt an die Quelle der Elbe ins Riesengebirge. Allerdings bleiben wir inzwischen im deutschsprachigen Raum, falls doch mal eine Krankheit ausbricht. Mehrmals im Jahr geht’s ins brandenburgische Bad Wilsnack zur Therme. Wir können vom Campingplatz im Bademantel direkt rübergehen und im warmen Wasser abtauschen — herrlich! Unseren Sommerurlaub verbringen wir in diesem Jahr in Kärnten. Mein Mann geht außerdem im Herbst mit seinen Freunden aus alten Pfadfindertagen wandern. Es ist traditionell die 38. Kalenderwoche, diesmal laufen sie den Lahn-Wanderweg. Für Fiete ist das immer die schönste Woche im Jahr.

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