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Nachgefragt bei den Jüngeren: Was macht ihr eigentlich, um glücklich zu sein?

Jede Generation hat ihre eigenen Vorstellungen, Trends und Errungenschaften. Manchmal kann man sich schon wundern, wenn man jüngeren Leuten dabei zusieht, was gerade so aktuell ist. Im AWO Journal kommen Sie aus dem Staunen heraus und können Ihre Fragen an die nachfolgenden Generationen loswerden. Aktuelles Beispiel: Was macht ihr eigentlich, um glücklich zu sein?


Dieses Mal antwortet Miryam (37), Leitende Angestellte aus Berlin:

Ich habe zwei Söhne (7 und 1), arbeite an fünf Tage in der Woche und kümmere mich am Nachmittag und Abend größtenteils allein um die Kinder und den Haushalt. Da bleibt oft nicht viel Zeit, das Glück zu erfassen. Der Spagat zwischen Job und Kindern kann ganz schön herausfordernd sein. Insbesondere, wenn das sehr ausgeklügelte Betreuungskonstrukt durch Krankheit der Kinder zu schwanken anfängt. Glücklich bin ich über ganz unterschiedliche Dinge: Erfolge im Job, entzerrte Tage mit den Kindern an den Wochenenden, Zeit mit Freunden und gutem Essen. Ich finde, Glück ist sogar körperlich spürbar, wen wenig mit Verliebtsein zu vergleichen: Kribbeln im Bauch, hüpfendes Herz. Glück kann aber auch Zufriedenheit sein. Momente in denen man einfach ausgeglichen ist.

Die innere Einstellung trägt meiner Meinung nach erheblich dazu bei. Ich habe gemerkt, dass sich während meiner Aufgaben im Haushalt eine bedrückende Unzufriedenheit breit machte. Irgendwann habe ich mir dann gesagt: Du wirst die nächsten zehn Jahre, bis die Kinder aus dem Haus sind, weiter jeden Abend Wäsche aufhängen oder abnehmen müssen. Du hast die Wahl: Ärgere dich die nächsten zehn Jahre weiter jeden Abend darüber oder nimm es an und tu es mit Freude. Jetzt mache ich mir den Moment schön, stelle gute Musik an, und alles ist geht ein wenig leichter von der Hand.

Durch meine Kinder habe ich immer wieder diese wahnsinnigen Glücksmomente: tolle Entwicklungsschritte, gemeinsame Lachanfälle, herzliche Umarmungen. Bei all den Anforderungen im Alltag sind es aber auch die Augenblicke für mich, die ich ganz anders genießen kann. Mal Zeit zu haben, in eine Ausstellung zu gehen, durch eine Fortbildung dazuzulernen oder der Serienabend mit meinem Mann. Das sind im Grunde genommen die Dinge, die mich auch früher schon glücklich gemacht haben, die aber eine ganz andere Qualität bekommen haben.

Leider denke ich immer noch ein bisschen zu selten an mein eigenes Glück. Aber ich habe immer wieder gute Vorsätze! Aktuell sind diese bei mir über einen Internet-Vortrag der Amerikanerin Mel Robbins wieder aufgeflammt. Ihre Message ist recht simpel: Gehe aus deiner Komfortzone, mache dir klar, was du willst! Warte nicht ab, bis du dich danach fühlst etwas umsetzen zu wollen, du wirst es niemals fühlen! Setze deine Ideen direkt in Taten um, sonst wirst du sie niemals mehr umsetzen! Seitdem stehe ich nach dem ersten Weckerklingeln immer sofort auf, habe mich für einen Sportkurs angemeldet und freue mich auch auf alle weiteren Ideen, die noch folgen und in die Tat umgesetzt werden.

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