Graue Hauswände, graue Pflastersteine, graue Laternenpfähle – Großstädte sind häufig trist. Für bunte Farbkleckse sorgt die »Street Art« (Straßenkunst) dank liebevoll bemalter Stromkästen oder mit bunter Wolle umhäkelten Baumstämmen. Auch die Graffitikunst gehört dazu, bei der mit Farbdosen Namen, Symbole oder Gemälde an Hauswände gesprüht werden. Legal ist das nicht überall. Und während die einen (meist jüngere Menschen) es Kunst nennen, beschimpfen es die andere (meist ältere Menschen) als Schmiererei. In Lissabon will das Projekt »Lata65« diese Lücke zwischen den Generationen schließen, indem es zweitägige Workshops anbietet für Menschen ab 65 Jahre. Während am ersten Tag die Geschichte des Graffiti erläuert wird und die Teilnehmer mit Papier und Schere Schablonen herstellen, geht es am zweiten Tag mit Mundschutz, Handschuhen und Spraydosen auf die Straße. Dort sprühen die Senioren dann mit viel Leidenschaft eigene kleine Kunstwerke auf dafür freigegebene Wände. Wer so großen Spaß an der jungen Dosenkunst hat, ist definitiv keine alte Schachtel!

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